Diplomarbeit von Andrè Neubert, HTW-Dresden (FH), Fachbereich Bauingenieurwesen/Architektur, Studiengang Bauingenieurwesen 
 Thema: "Entwicklung einer Softwarekonzeption als Lehrhilfe für symbolische Darstellungen auf dem Gebiet der Festigkeitslehre"

Die Programmiersprache JAVA

zzz   Allgemeines 
 

Bei all der Medienhysterie, die Java (und das World Wide Web im allgemeinen) umgibt, verliert man leicht den Blick dafür, warum Java so interessant ist. Es ist bisher sehr viel Aufmerksamkeit darauf verwendet wurden, wie man mit Java interaktive Webseiten erstellen kann. Aber die meisten Java-Applets sind interessante Beweise für das Konzept, lösen aber keine wirklichen Probleme. 
Das Aufregende an Java ist, daß die Sprache dazu entworfen wurde, um direkt im Internet zu programmieren. Dies ist ein sehr wesentlicher Vorteil bei der Entwicklung des Softwarekonzeptes, als toll aussehende Webseiten.  Java ermöglicht einen vollständig neuen Anwendungstyp. Mit Java kann ein echtes, am Dokument ausgerichtetes System entwickelt werden, mit dem es möglich ist eine Projektdatei inklusive Bearbeitungssoftware über das Internet bzw. das Intranet zu einem Kollegen zu schicken, welcher dann das Projekt weiter bearbeiten kann. Die Tatsache, daß solche Applikationen noch nicht existieren, ist darauf zurückzuführen, daß bis heute die vollen Möglichkeiten von Java noch nicht genutzt werden. 
Java bietet die Hoffnung, daß das Netzwerk wirklich der Computer wird. Wenn das Internet Grenzen überschreitet. So nimmt Java die letzte und schwierigste, die Grenze, die verhindert, daß Software von einem beliebigen Server genommen und auf jeder Plattform ausgeführt werden kann.  /1/
 

  Geschichtliches 
 

Java begann sein Leben als Programmiersprache für Software welche in  Elektrogeräten wie beispielsweise Toaster und Mikrowellenherde. Software für solche Geräte hat eigene Entwurfsanforderungen. Zum Beispiel muß die Software auf neuen Prozessoren laufen, sobald diese eingeführt werden. Die Hersteller wechseln oftmals die Prozessoren aus, die sie benutzen, weil neue Prozessoren kosteneffizienter sind oder andere Möglichkeiten bieten. Die Software muß außerdem sehr verläßlich sein, denn im Falle eines Fehlers, der zum Ausfall des Gerätes führt, muß der Hersteller häufig das gesamte Gerät austauschen. Eine kleine Mannschaft bei Sun, die an diesem Problem arbeitete, entdeckte schnell, daß existierende Programmiersprachen, wie C oder C++ diesen Anforderungen nicht gewachsen sind. Ein Programm in C oder C++ muß für einen bestimmten Prozessor übersetzt werden. Die Komplexität von C und C++ macht es außerdem schwierig, verläßliche Software zu schreiben. So fing man 1990 an, eine Programmiersprache zu entwerfen, die besser für Elektrogeräte geeignet war. Diese Sprache, ursprünglich unter dem Namen Oak bekannt, war klein, verläßlich und architekturunabhängig. 1993, während das Java-Team weiter am Entwurf der neuen Sprache arbeitete, erschien das World Wide Web im Internet und eroberte es im Sturm. Die Java Entwickler realisierten, daß eine architekturunabhängige Sprache wie Java ideal für Programmierung auf dem Internet geeignet wäre, weil ein Programm auf allen am Internet angeschlossenen Rechnern laufen könnte. Tatsächlich sind die Entwurfsziele von Java ideal geeignet für die Internet-Programmierung. Zu diesem Zeitpunkt nahm die Entwicklung von Java bei Sun einen neuen Stellenwert ein. Das Team schrieb einen neuen Webbrowser, der HotJava genannt wurde und der Erste war, der Java Applets unterstützte.  Programmierer fingen an, mit der Alpha-Release-Version von Java herumzuexperimentieren, die Sun zur Verfügung stellte, und schrieben alle möglichen Applets. Ihre Erfahrungen halfen, die Sprache zu verfeinern. Zur gleichen Zeit gab Sun die erste Beta-Release-Version der Sprache frei, und Netscape kündigte an, daß die Version 2.0 ihres Webbrowsers (Netscape Navigator) Java Applets unterstützen würde. Diese Unterstützung half das schon sehr starke Interesse an der Java Technologie, sowohl in der Computerindustrie als auch im Internet, zu erhöhen. Durch die Tatsache, daß Firmen wie IBM, SGI, Oracle und Microsoft die Java Technologie von Sun lizensierten, kann man sicher sein, daß in der Zukunft mehr Soft- und Hardwareprodukte Java Technologie beinhalten werden.  /1/
 

 © 2001 Andrè Neubert  -  Version 1.00 vom 30.06.2001