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Allgemeines
Bei all der Medienhysterie,
die Java (und das World Wide Web im allgemeinen) umgibt, verliert man leicht
den Blick dafür, warum Java so interessant ist. Es ist bisher sehr
viel Aufmerksamkeit darauf verwendet wurden, wie man mit Java interaktive
Webseiten erstellen kann. Aber die meisten Java-Applets sind interessante
Beweise für das Konzept, lösen aber keine wirklichen Probleme.
Das Aufregende an Java ist,
daß die Sprache dazu entworfen wurde, um direkt im Internet zu programmieren.
Dies ist ein sehr wesentlicher Vorteil bei der Entwicklung des Softwarekonzeptes,
als toll aussehende Webseiten. Java ermöglicht einen vollständig
neuen Anwendungstyp. Mit Java kann ein echtes, am Dokument ausgerichtetes
System entwickelt werden, mit dem es möglich ist eine Projektdatei
inklusive Bearbeitungssoftware über das Internet bzw. das Intranet
zu einem Kollegen zu schicken, welcher dann das Projekt weiter bearbeiten
kann. Die Tatsache, daß solche Applikationen noch nicht existieren,
ist darauf zurückzuführen, daß bis heute die vollen Möglichkeiten
von Java noch nicht genutzt werden.
Java bietet die Hoffnung,
daß das Netzwerk wirklich der Computer wird. Wenn das Internet Grenzen
überschreitet. So nimmt Java die letzte und schwierigste, die Grenze,
die verhindert, daß Software von einem beliebigen Server genommen
und auf jeder Plattform ausgeführt werden kann. /1/
Geschichtliches
Java begann sein Leben als
Programmiersprache für Software welche in Elektrogeräten
wie beispielsweise Toaster und Mikrowellenherde. Software für solche
Geräte hat eigene Entwurfsanforderungen. Zum Beispiel muß die
Software auf neuen Prozessoren laufen, sobald diese eingeführt werden.
Die Hersteller wechseln oftmals die Prozessoren aus, die sie benutzen,
weil neue Prozessoren kosteneffizienter sind oder andere Möglichkeiten
bieten. Die Software muß außerdem sehr verläßlich
sein, denn im Falle eines Fehlers, der zum Ausfall des Gerätes führt,
muß der Hersteller häufig das gesamte Gerät austauschen.
Eine kleine Mannschaft bei Sun, die an diesem Problem arbeitete, entdeckte
schnell, daß existierende Programmiersprachen, wie C oder C++ diesen
Anforderungen nicht gewachsen sind. Ein Programm in C oder C++ muß
für einen bestimmten Prozessor übersetzt werden. Die Komplexität
von C und C++ macht es außerdem schwierig, verläßliche
Software zu schreiben. So fing man 1990 an, eine Programmiersprache zu
entwerfen, die besser für Elektrogeräte geeignet war. Diese Sprache,
ursprünglich unter dem Namen Oak bekannt, war klein, verläßlich
und architekturunabhängig. 1993, während das Java-Team weiter
am Entwurf der neuen Sprache arbeitete, erschien das World Wide Web im
Internet und eroberte es im Sturm. Die Java Entwickler realisierten, daß
eine architekturunabhängige Sprache wie Java ideal für Programmierung
auf dem Internet geeignet wäre, weil ein Programm auf allen am Internet
angeschlossenen Rechnern laufen könnte. Tatsächlich sind die
Entwurfsziele von Java ideal geeignet für die Internet-Programmierung.
Zu diesem Zeitpunkt nahm die Entwicklung von Java bei Sun einen neuen Stellenwert
ein. Das Team schrieb einen neuen Webbrowser, der HotJava genannt wurde
und der Erste war, der Java Applets unterstützte. Programmierer
fingen an, mit der Alpha-Release-Version von Java herumzuexperimentieren,
die Sun zur Verfügung stellte, und schrieben alle möglichen Applets.
Ihre Erfahrungen halfen, die Sprache zu verfeinern. Zur gleichen Zeit gab
Sun die erste Beta-Release-Version der Sprache frei, und Netscape kündigte
an, daß die Version 2.0 ihres Webbrowsers (Netscape Navigator) Java
Applets unterstützen würde. Diese Unterstützung half das
schon sehr starke Interesse an der Java Technologie, sowohl in der Computerindustrie
als auch im Internet, zu erhöhen. Durch die Tatsache, daß Firmen
wie IBM, SGI, Oracle und Microsoft die Java Technologie von Sun lizensierten,
kann man sicher sein, daß in der Zukunft mehr Soft- und Hardwareprodukte
Java Technologie beinhalten werden. /1/
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