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Bauteilklassifizierung
Bauwerke bestehen im allgemeinen
aus vielen unterschiedlichen Einzelbauteilen, welche sehr differente geometrische
Abmessungen besitzen können. Es wäre beispielsweise falsch, die
Statik einer Platte mit der eines Balkens oder die einer Scheibe mit der
einer Stütze gleich zu setzen. Bei einer Biegebeanspruchung eines
Balkens kann dieser sich quer zur Längsachse frei verformen und es
entstehen somit keine Zwängungen, wie bei einem aus einer Platte herausgeschnitten
gedachten Streifen. Dieser Streifen kann sich aufgrund seiner Nachbarstreifen
quer nur sehr gering verformen und erfährt dadurch Biegemomente in
der zweiten großen Achse sowie sogenannte Drillmomente. Die für
die Querverformung verantwortliche natürliche Gesetzmäßigkeit
nennt man Querkontraktion. Des weiteren braucht eine Platte nicht, wie
ein Balken, auf Biegedrillknicken untersucht zu werden, sie gilt in ihrer
Gesamtheit als sehr drillsteif. Aus diesen, aber auch noch vielen anderen
Gründen, macht es Sinn, bzw. ist es nötig, die Bauteile bezüglich
der statischen Berechnung in unterschiedliche, von der Geometrie abhängige
Klassen einzuteilen. Da ferner die statische Berechnung eines Systems und
die Festigkeit eines Bauteiles nicht alleine von den geometrischen Abmessungen
abhängen kann, sondern unter anderem auch von den Baustoffeigenschaften
(E-Modul, G-Modul, Homogenität, Isotrophie ...) und den Fertigungsweisen
(bewehrt, unbewehrt, ...), ist eine weitere Unterteilung der einzelnen
Klassen sinnvoll.
Bild 1 - Bauteilklassifizierung
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